Carretera Austral/Ruta 7

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Die Legendäre & Unvollendbare?

Das Territorium südlich von Puerto Montt (wir reden hier immerhin von einem Viertel des Landes) ist extrem dünn besiedelt und sehr zerklüftet, darüber hinaus herrscht ein strenges, kühles und niederschlagsreiches Klima, so dass eine Straße nach Feuerland technisch und wirtschaftlich lange Zeit unmöglich erschien.

Ausgerechnet unter Diktator Augusto Pinochet begann 1976 der Bau der Carretera Austral, der Ruta 7 durch die südlichen Fjordregionen bis ans Patagonische Eisschild. Als Prestigeprojekt und strategische Sicherung der Regionen verschlang die Strecke bis Anfang der 2000er Jahre rund 200 Millionen US Dollar – und das ohne Asphalt.
Dabei wurde die Ader nicht einfach von Norden nach Suden getrieben, sondern man begann an verschieden bereits existierenden Urbanen Gebieten wie z.B Puerto Asien, Coyhaique oder Cochrane aus um die dort schon vorhandenen Städtchen, Dörfer und Farmen auch mit Stichstrecken zu verbinden. Diese Ortschaften waren vorher entweder nur per tagelanger Schiffspassage oder über die argentinische Ruta 40 (damals auch nur Schotter) zu erreichen.


Doch da die beide Länder lange Zeit zueinander kein gutes Verhältnis hegten, und es immer wieder bis in die 2000er Grenzstreitigkeiten gab, war die Ostroute durch ARG in die Südregion auch keine sichere Option für Chile.
Auf Ihrer heutigen Länge von rund 1350 Km bis zu jetzigen Endpunkt bei O-Higgins, verläuft die Ruta 7 auf einer einzigartigen kurvenreichen Berg – und Talbahn durch eine Märchenlandschaft, die in dieser Form weltweit wohl einzigartig ist. Obwohl man nie wirklich eine Meereshöhe von mehr als 400m erreicht wechseln die Aussichten zwischen südlichem Regenwald, Canyons, Fjorden oder Südtirol…..dazu kommen Seen und Flüsse mit bisher unbekanntem blauen Farbton im 15min Takt. Bei schönem Wetter alle 10 min mit Mirador Gletscherblick, deren Namen man sich auf Grund der Anzahl nicht mehr merken kann!!!……alles ab 2000m Höhe trägt hier vornehmes Weiß auf der Haube!!


Auf Grund des Schotters – auch der groben Sorte – Jahrzehnte lang nur unter Fernwehtouristen und Einheimischen und beliebt/bekannt, entwickelt sich diese Straße für Chile nun zur langfristigen Investition in den Tourismus der ganzen Region. Obwohl es noch einige kurze Unterbrechungen der Asphaltdecke gibt (je 20 bis 30km) und die Stecke mittlerweile bis 100km hinter Coyhaique völlig fertig gestellt ist, darf die Ruta 7 weiterhin als Sehnsuchtsstrecke und Traumstraße für Abenteurer gelten!!! Auf unserer 3 tägige Passage von insgesamt 600 km treffen wir hunderte Motorrad-Fahrrad-und 4×4 Treiber aller Herren Länder – WOW!!


Wer jetzt von Euch harten Gesellen da draußen allerdings glaubt, dass das Abenteuer mit der fortschreitenden Asphaltierung schwindet täuscht sich gewaltig!!! Wie man hört ist im 30ig Jahresplan der chilenischen Regierung die die Vollendung der Ruta 7 bis Puerto Natales entlang der Westseite des Patagonischen Eisschildes bereits in Angriff genommen worden!!! What the Hell!!!! Unter militärischer Bauführung treibt man die Route in beide Richtungen voran – und das von Orten aus, die maximal Siedlungscharakter ohne bestehende Wege haben!!! Falls dass jemals Realität werden sollte, reden wir von einer kommenden Piste durch eine der niederschlagsreichsten und kühlsten Regionen der Erde!!! Auf 700km mit 3 weitern Fähren ohne Ortschaft!!!! Challenge accapted!! – Wir müssen wohl zurück kommen mit 80 Jahren auf die Ruta Siete nach Feuerland bis zum Fin de Camino!!!!!

Folge uns Jan Schönweiß:

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  1. Conny

    MENSCH Respekt und Neis Neid Neid…was ihr erleben dürft und was ihr alles macht…🌎🏍❤️‍🔥einfach nur geil🫶🏻

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