Die Mitte der Anden
Ein weiterer Grund ist, dass wir scheinbar schneller reisen als in Patagonien – doch dass ist nur subjektiv der Fall. Vielmehr ist es so, dass die Landschaftsmonumente oder auch spektakulären Routen viel enger zusammen liegen als im Süden des Kontinents. Vor allem in Anden Nähe – oder eben auch mittendrin – wird man dermaßen mit Eindrücken bombardiert, dass es kaum noch zu verarbeiten ist. Was hier täglich – auch in kürzeren Distanzen – auf einen einprügelt ist schwer zu sortieren und nur noch mit Bildern zu beschreiben.
Schon allein die Höhen zu erreichen, welche in Europa nur die höchsten Gipfel bieten können ist ein unglaublicher Moment des Glückes und oft atemberaubend – im wahrsten Sinne. Der Weg sich zu akklimatisieren, die Art wie es funktioniert, die Temperaturunterschiede auf dem Altiplano, Tageszeit abhängige Farbenspiele und natürlich trotzdem die Entfernung zwischen den urbanen Flecken – all das setzt sich zu einem wunderbaren Puzzle zusammen welches aus der Entfernung unmöglich erscheint. Wer Sehnsucht nach der Allmacht von Mutter Natur hat fühlt sich genau hier richtig aufgehoben und einsam zu gleich. Das gilt natürlich auch für das Tiefland in welches wir nach Iguazu einen Abstecher (mit dem PKW) unternehmen und am Ende die gleichen Bedingungen wie für das Hochland feststellen.
Wir kommen auf Höhen bis zu 4971 m/üNN und erfahren Temperaturen bis 39 Grad bei 70% Luftfeuchtigkeit. Durchqueren Land – knapp 500 km ohne Ortschaft, doch wer hier reist muss niemals allein sein. Wenn Du ein Problem hast wird der nächste der vorbei kommt halten und Hilfe bieten. Keiner ist satt, hat wegen Reichtum geschlossen, oder ist misstrauisch dem Fremden gegenüber. Dies bedingt zwangsläufig wieder Begegnungen zu lokalen Menschen und/oder soziale Beziehungen zu anderen Reisenden. Erstere bieten Einsichten in die Struktur der Bevölkerung des Kontinents, Zweitere in die verschieden Arten, Weisen und Gründe eine Reise zu unternehmen. Und so kommt es, dass wir durch – bereits im November zu einem Schweizer geknüpfte Verbindungen – auf unserem Tripp plötzlich mal 2 Wochen zu dritt unterwegs sind. Der kannte wieder jemand der ebenfalls mit einer T7 unterwegs ist. So finden wir mit Cedric zusammen der auf Weltreise ist, und zufällig auf der gleichen Route unterwegs wie wir. Mit Ihm treffen wir in Salta nach drei Monaten auch den Schweizer Christian wieder – genauso wie wir Anne aus Tanna, tausende km vom letzten Mal entfernt.
Jeder Einzelne – jede einzelne Reise, wäre es wert philosophisch tiefer beleuchtet zu werden – doch dazu fehlt uns von hier schlicht die Zeit, da die Priorität ja auf unserer Eigenen – und damit dem erreichen selbst gesteckter Ziele liegt.
Von daher soll dieser Artikel in ein paar Bildern und Videos die Vielfältigkeit der Mitte des Kontinents – die Mitte der Anden Beschreiben, mit dem Versuch die hier geschriebenen Worte zu untermauern. Wer mehr vom letzten Monat sehen will checkt bitte unsere Polarstep Site.
Conny
…einfach nur schön mit euch zu reisen🌎❤️🔥