Villa Epecuen

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Lost Place par Exelance

Der See wies einen der höchsten Salzgehalte außerhalb des toten Meeres auf, weshalb an dessen Ufer 1921 zur Salzgewinnung der Ort Epecuen errichtet wurde. Doch bald sprach sich auch die heilende Wirkung der Luft und des Wassers herum was wiederum Hotels, und Badeanlagen entstehen lies. Der Ort wuchs rasch zur kleinen Stadt mit kompletter Infrastruktur und erhielt Bahnanschluss an Buenos Aires.
Da in Europa und Nah Ost während des 2. Weltkrieges das Kuren quasi unmöglich war stieg die Besucherzahl bis in die 1950iger Jahre so stark an, dass auf 2500 Einwohner bis zu 6000 Besucher kamen. Doch bereits seit den 1940igern gingen die Niederschlagsmengen der Region so stark zurück, dass sich auch der See immer mehr zurück zog. Um dem zu begegnen baute man einen 25 km langen Kanal um von den anderen Seen, welche nicht die Bedeutung hatten Wasser in den Lago Carhue zu leiten, was den Wasserstand auf das ursprüngliche Niveau wieder ansteigen lies.
In den 1980igern stiegen die Niederschlagsmengen wieder an, doch an eine Wartung des natürlichen Abflusses in diesem flachen Land dachte niemand wirklich nach dafür errichtete man notdürftige Lehmdämme zum Schutze der Stadt, der Badebetrieb lief weiter. Als im Frühling 1985 ungewöhnlich starker Regen einsetze war die Katastrophe unabwendbar – in der Nacht zum 10 November brachen die Damme und binnen Stunden versank die Stadt im salzigen Nass für 25 Jahre.
Mitte/Ende der Nuller Jahre gingen die Niederschlagsmengen erneut zurück, der Wasserspiegel sank und gab die Ruinen frei wie wir sie heute sehen – als durchaus interessante aber auch wirklich beklemmende Endzeit Szenerie wie man sie sonst nur aus Filmen oder Video Games kennt. Die Villa Epecuen ist ein perfektes Beispiel was passiert wenn der Mensch eine Rechnung ohne die Naturgewalten macht.

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